Was Frauen bei Stalking machen können

Nachstellung: Was Frauen bei Stalking machen können
Es beginnt oft mit einem Anruf, bis es ständig mehr werden und noch anonyme Briefe dazukommen. Stalking bleibt in vielerlei Hinsicht ein schwieriges Thema und rechtlich gesehen eine große Herausforderung. Nicht nur werden Betroffene, darunter meistens Frauen, einem immensen psychischem Druck zum Opfer, auch rechtlich gesehen ist die Situation in Deutschland schwierig. Stalking lässt sich nur schwer nachweisen und Täter greifen oft zu Tricks, damit sie beispielsweise bei Telefonanrufen nicht erkannt werden. In diesem Artikel erfahren sie, was es mit Stalking auf sich hat, welche rechtlichen Schritte Sie einleiten können und wer Ihnen bei Stalking zur Seite stehen kann.

Stalking: Wie ist die Rechtslage in Deutschland?

Oft wird fälschlicherweise behauptet, dass Stalking keine Straftat sei. Tatsächlich steht Stalking als Nachstellung im Deutschen Strafgesetzbuch. In §238 wird festgelegt, dass Nachstellung mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet wird. Eine oder mehrere der nachfolgenden Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein:

  • die räumliche Nähe der Person muss aufgesucht werden,
  • unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln (Telefon und E-Mail zum Beispiel) wird der Kontakt zur Person aufgesucht,
  • wenn unter missbräuchlicher Verwendung Bestellungen an die Person gesendet werden
  • die Person mit Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit ihrer selbst oder von einem Angehörigen bedroht wird.

Bringt der Täter das Opfer in Lebensgefahr oder führt Stalking zum Tode, sind Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren ersichtlich. Bei Stalking besteht die eigentliche Problematik nicht darin, dass Täter nicht bestraft werden können, es scheitert nämlich an etwas anderem.

Wieso werden Täter selten gefasst?

Stalker sind in ihrer Vorgehensweise sehr geschickt und können daher nur schwer gefasst werden. In Deutschland gilt in einem Strafprozess die Unschuldsvermutung, heißt: Sofern man nicht beweisen kann, dass der vermeintliche Täter Nachstellung betreibt, wird er nicht verurteilt. Und genau hier besteht die eigentliche Problematik: Stalking ist nur schwer nachweisbar, denn Opfer haben selten Zeugen.
Selbst wenn es möglich wäre den Täter zu überführen, trauen sich viele Opfer nicht aus Angst. Nachstellung ist mit einem verhältnismäßig geringen Strafmaß versehen und Täter werden oft nur zu einer Geldstrafe verurteilt. Opfer weigern sich Strafanzeige zu erstatten, weil sie Angst vor weiteren Nachstellungsversuchen haben.

Wie verhalte ich mich richtig?

Stalking führt zu starker psychischer Belastung der Opfer, deshalb ist es wichtig, von Anfang an die richtigen Schritte einzuleiten. Folgendes können Sie tun, um sich vor Nachstellungsversuchen zu schützen:

  • Dokumentieren Sie alle Vorfälle, das ist insbesondere für die polizeiliche Arbeit wichtig
  • Ändern Sie Ihre Telefonnummer
  • Stellen Sie Ihre Social Media Profile auf privat und treten über ein Pseudonym auf, sodass Sie ein Stalker nicht finden kann
  • Gehen Sie auf die Kontaktversuche Ihres Stalkers nicht ein und brechen Sie den Kontakt komplett ab
  • Wenden Sie sich an eine Beratungsstelle wie z. B. einem Frauenhaus

Sollte das Stalking länger anhalten, ist der Weg zur Polizei unumgänglich. Polizisten sind bestens ausgebildet und wissen, wie sie einen Stalker überführen können.

Cyber Mobbing: Was kann man gegen die moderne Art des Stalkings unternehmen?

Die Anonymität im Internet kann dazu beitragen, dass ein Stalker Sie nicht findet. Leider können Stalker das World Wide Web auch nutzen, um ihre perfiden Handlungen durchzuführen. Cyber Attacken sind keine Seltenheit und treten oft in folgenden Formen auf:

  • Dauerhaftes Kontaktieren des Opfers über E-Mails oder Nachrichten auf Social Media
  • Veröffentlichung privates Fotos, darunter auch sexuelle Inhalte
  • Erstellung eines Fake-Accounts unter Diebstahl der Identität des Opfers
  • Verbreitung von Gerüchten

In solchen Fällen ist es schwierig, einen Täter zu entlarven. In derartigen Extremfällen, auch wenn es kein Cyber Mobbing ist, empfiehlt sich die Kontaktaufnahme zu einem Privatdetektiv. Viele Detekteien – z.B. die LB Detektei sind auf die Verfolgung von Stalkern spezialisiert und wissen, wie man mit Diskretion an die Sache ran geht und Beweise zur Überführung der Täter sammelt.